Über uns: Geschichte

 

Die Gütenbacher Fasnet wurde nach dem Krieg, in den Jahren 1948/49 ins Leben gerufen. Es entstanden die ersten „Narrenblättle“ und auch das traditionelle „Fasnetausrufen“ fand damit seinen Anfang.

 

 

Begründer dieser Traditionen war Egon Hall. Im Anschluß daran organisierten Oswald Scherzinger, Max Raufer und Rudi Herrmann zum ersten Mal eine Fasnet. Als bald, nach der Vereinsgründung 1957, entstand „der erste Narrenrat“. Die ersten Narrenräte waren Oswald Scherzinger, Max Raufer, Rudi Herrmann, Florian Kirner und Theo Nitz. Als erster Narrenvater fungierte zu dieser Zeit Max Raufer.

In diesem Gremium entstand auch der Gedanke, einen Verein zu gründen, d.h. einen größeren Stab, in Form eines „Elferrates“, zu formieren. Dieser sollte die nun alljährlich stattfindende Fasnet organisieren. So wurde im Jahre 1957 die „Narrengesellschaft Gütenbach“ gegründet.


Die Mitglieder des Gründungsnarrenrates waren Oswald Scherzinger, Max Raufer, Erich Faller, Alfred Wursthorn jr., Ludwig Scherzinger, Rudolf Wernet, Franz Fischer, Ernst Wehrle, Fritz Sprenger, Egon Fischer.

Nachdem sich der Narrenrat 7 Jahre lang auf die Organisation der örtlichen Fasnet beschränkt hatte, befaßte man sich in den Jahren 1963/64 mit der Gestaltung einer Gütenbacher Fasnetsfigur. Zu dieser Zeit war Max Raufer „Narrenvater“, dem auch dieser Vorschlag zu verdanken ist.

 

Da man aber in Gütenbach mit Hexen, Geistern oder sonstigen Sagenfiguren nichts nachzuweisen hatte, machte man sich darüber Gedanken, die zu schaffende Figur in Verbindung mit dem Uhrendorf zu bringen bzw. historisch aufzubauen. Eine lustige Maske mußte es werden, deren Optik einer Uhr gleichsehen sollte.

Vereinsmitglied und Bildhauer Josef Rombach wurde damit beauftragt, in dieser Richtung Entwürfe zu machen, zugleich aber auch ein entsprechend passendes Häs zu entwerfen.

So kam es nach mehreren Modellen zur ersten Fasnetfigur.

Nun suchte man nach einem passenden Namen und kam auf „Jockele“. Ein Jockele war in der hohen Zeit der Gütenbacher Uhrmacherei die meist verkaufte billige Uhr. Das gab auch die Gelegenheit, das Häs entsprechend zu gestalten. Auf dem losen Kittel wurden zwei Tannenzapfengewichte mit Ketten und ein Uhrenpendel aufgenäht. Die knielange Hose bekam braune Tannenzapfenschuppen, dazu kamen rote Strümpfe und man trug Strohschuhe. So symbolisierte die gesamte Jockele-Fasnachtsfigur zugleich den Schwarzwald. Schließlich wollte man auch noch den Tick-Tack-Schlag mit einem „Kläpperle“ aus Holz nachahmen. Das „Jockele“ war nun geboren und wurde 1965 zum ersten Male der Öffentlichkeit vorgestellt.

 

Zu diesem Zeitpunkt übernahm Fritz Sprenger das Amt des Narrenvaters. Unter seiner Führung wurden aus einem Jockele gleich sechs Stück.

Nach den ersten „Prototypen“ gestaltete man die ganze Figur etwas anders. Sie sollte farbenfroher, und vor allem „närrischer“ werden. Die Maske erhielt eine rundere Form, wobei das Hauptaugenmerk dem Gesicht, welches nur noch mit einem Zifferblatt versehen ist, gewidmet wurde. Der Kittel wurde aus einem farbenfroheren, roten Stoff gefertigt und die Hose mit gelben und grünen Plättchen ausgestattet.


Das „neue Jockele“ war nun geboren. Mit diesen Änderungen des Häs stieg auch das Interesse der Bevölkerung an ihm, und die Zahl der Gütenbacher Jockele wuchs sprunghaft auf über 130 an.

Die Bemühungen des Narrenrates brachten alsbald auch die ersten überörtlichen Erfolge, in Form von Einladungen zu Narrentreffen, mit sich. Die Narrengesellschaft gehörte zu diesem Zeitpunkt aber noch keiner Narrenvereinigung an. Vielmehr gründeten die Gütenbacher Narren, zusammen mit den Zünften aus Klengen, Dittishausen, Unterkirnach, Mundelfingen und Wolterdingen im Jahre 1971 die „Schwarzwälder Narrenvereinigung“.


Das 4. Narrentreffen dieser Vereinigung fand 1974 in Gütenbach statt und war sozusagen die erste Heimpremiere.

 

 

1977/78 beschäftigte sich der Narrenrat mit einer „Zweitfigur“. Man einigte sich auf das Original des „Plattenwibli“. Eine alte Frau, die mit gegerbtem, runzligem Gesicht, mit St. Peterner Tracht, und einem alten Männerhut bekleidet, in den Gemeinden St. Peter, St. Märgen, Gütenbach und Simonswald umherzog.

Was Josefa Schuler, auf diesen Namen war sie getauft, jedoch als Original ausmachte, war wohl, daß man sie Sommer wie Winter barfuß herumlaufen sah. Auch durfte nie die geliebte Tabakspfeife oder der Stumpen fehlen. In den letzten Jahren ihres sonderbaren Lebens verzichtete sie darauf sich zu waschen oder die Kleider zu wechseln.

 

Die Schaffung der „Plattenwibli-Maske“ soll die Erinnerung an dieses Original wachhalten.

1982 fand, auf Grund des 25-jährigen Jubiläums der Narrengesellschaft, das 2. Große Narrentreffen statt. Zu diesem Zeitpunkt fungierte Thomas Wursthorn als Narrenvater. Unter seiner Federführung folgte 1990 auch das 3. Große Narrentreffen, anläßlich des 33-jährigen Bestehens.


1996 wurde die Narrengesellschaft unter Narrenvater Jürgen Provazi im Vereinsregister aufgenommen und heißt seit diesem Zeitpunkt „Narrengesellschaft Gütenbach e.V.".

1997 vollzog sich ein erneuter Wechsel im Amt des 1.Vorsitzenden. Jörg Scherzinger begleitete dieses Amt bis 2003 (4. Großes Narrentreffen im Jahr 2002).

 

Von 2003 bis 2010 führte Holger Sprenger die NGG als Narrenvater an. Unter seiner Regentschaft fand 2007 das 50 jährige Jubiläum und auch ein weiteres Narrentreffen  statt.

 

Von 2010 bis 2013 war mit Martina Braun die erste Frau das Oberhaupt der Narrengesellschaft Gütenbach.

 

Seit 2013 leitet Florian Kienzler die Geschicke des Vereins.